Am heutigen Sonntag gastierte der Tabellenvierzehnte Olympias Eitorf in der Achim-Stöver-Arena in Winterscheid. Vom Papier her eigentlich eine klare Sache für den TuS aus Winterscheid sollte man meinen, doch die Realität sah leider anders aus.

Vom Anstoß weg erwartete uns eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft aus Eitorf, die scheinbar von der Abstiegsangst getrieben, nochmal bereit war alles in die Waagschale zu werfen. Sie rannten uns sofort bei eigenem Abstoß an und erzwangen so schnelle Ballverluste unsererseits. Bei Ballgewinn fackelten sie nicht lange und schlugen den Ball entweder schnell lang nach vorne oder suchten direkt den Abschluss. Es dauerte eine Weile bis der TuS spielerisch zur Entfaltung kommen konnte und so kamen wir erst in der 20. Minute zu unserer ersten Torchance durch Kevin Fischer, der zuvor gut von Patrick Fedder freigespielt wurde. Fischer verzog von rechts außen allerdings knapp am Tor vorbei. Fünf Minuten später bewies er eine bessere Übersicht und bediente Michael Fischer im Rückraum, der lässig mit der Innenseite aus gut 14 Metern den Ball zur 1:0 Führung flach ins lange Eck zirkeln konnte. Sein bereits 25. Tor im 15. Spiel – Chapeau! Leider hatte die Führung nicht lange Bestand, denn bereits weitere drei Minuten später hatte Pascal Treude auf unserer rechten Abwehrseite eigentlich alles im Griff, doch scheinbar noch halb in Trance von gestern Nacht spielte er den Ball nicht ab, sondern rannte mit selbigem in Gegenspieler Syle Gashi hinein, der sich bedankte und einen trockenen Schuss zum 1:1 Ausgleich abgab. In der Folge hätte Olympias die Führung noch ausbauen können, als Gashi aus nächster Nähe wieder frei vor dem Tor auftauchte, diesmal aber an den katzenartigen Reflexen unseres Goalies Patrick „Britisch Kurzhaar“ Bimbös scheiterte.

Nach der Halbzeit wieder das gleiche Bild. Mutiges Anrennen der Eitorfer und Geschenke seitens des TuS. Michael Fischer hatte scheinbar seine soziale Ader entdeckt und sah ein, dass er die anderen Stürmer der Liga mit seinen Hattricks Woche für Woche tiefer in die Depression stürzte. Er nahm sich aus dem Mittelfeld heraus ein Herz und passte den Ball genau in den Lauf des gegnerischen Stürmers Syle Gashi, der nun alleine aufs Tor zulaufen konnte und eiskalt zur 2:1 Führung für Olympias einnetzen konnte. Bei so viel Nächstenliebe wird einem bei den kalten Temperaturen doch ganz warm ums Herz. Der TuS musste also wieder mal einem Rückstand hinterherrennen, gab aber wie gewohnt auch nicht auf. Gunnar Pütz setzte sich gut über die linke Seite durch und flankte den Ball rein auf Patrick Andree, dessen Kopfball von der Unterkante der Latte den Weg ins Tor fand. Der TuS erwischte jetzt eine gute Phase, in der auch P. Fedder halblinks frei vor dem Tor auftauchte, den Ball allerdings nicht in selbigem unterbringen konnte. Dann folgte der Auftritt des heute bärenstarken Gästestürmers Syle Gashi, der nach seinem Doppelpack Blut geleckt hatte. Er bekam den Ball ungefähr auf Höhe der Mittellinie und war dann ganz auf sich allein gestellt. Aber egal, er hatte ja nur noch vier Slalomstangen, äh Pardon…Abwehrspieler, vor sich, die er gekonnt umkurvte und zur 3:2 Führung einschob. Schadensbegrenzung betrieb dann kurz vor Schluss noch Wolfgang Fischer, der nach einem Freistoß von Blerim Neziraj den Abpraller des Torwarts im Tor unterbringen konnte zum schmeichelhaften 3:3 Endstand.

Wenn man jedes Spiel mindestens 3 Gegentore kassiert, wird es eben oftmals schwierig das Spiel siegreich zu gestalten und so geht man eher enttäuscht in die spielfreie Woche und hat nun Zeit sich das Krönchen zu richten und hinzuarbeiten auf das nächste Spiel, das erst am Ostermontag stattfindet und zwar um 15 Uhr zuhause gegen den aktuell Tabellenvierten aus Neunkirchen-Seelscheid, wo man im Hinspiel mit 4:0 ordentlich gemolken wurde.